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Produktionsschritte einer Audio-CD

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Immer wieder werde ich gefragt, was genau meine Arbeiten sind bei der Herstellung (Mastering) einer Audio-CD.

Verständlich, denn die meisten Leute haben selber schon Audio-CDs gebrannt. Was also bitte ist denn da daran so besonders?

Sehen Sie hier die möglichen Arbeits-Steps...

Audio-Datei, Kontrolle der "Balance L<>R"

Info: Um am Schluss eine Audio-CD zu erhalten, bei der alle Stücke wie aus einem Guss zusammen passen, müssen grundsätzlich ein paar technische Gegebenheiten stimmen. Mastern bedeutet also während den ersten Schritten die Audio-Dateien technisch zu kontrollieren/zu optimieren

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A) Gleiche Lautstärke der Stereo-Kanäle

Wäre zum Beispiel die Musik im linken Kanal lauter, würde das - besonders im Kopfhörer - auf die Dauer ziemlich stören.

Dafür gibt es spezielle Tools, die über einen gewünschten Zeitraum die Energie der beiden Kanäle vergleicht und diese ausgleichen kann. Es geht hier nicht um gleiche Spitzenwerte, sondern um "gleich gefühlte Lautstärke" beider Audio-Kanäle.

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In unserem Fall besteht ein offensichtlicher Unterschied von über 3dB. Dieser wäre unangenehm. Stereo-Aufnahmen haben oft Unterschiede zwischen 0,5dB und etwa 1 dB Unterschied. Geübte Ohren hören das. Es muss unbedingt ausgeglichen werden.

Audio-Datei, Kontrolle der "Lautstärke"

Info: Wenn eine Audio-CD abgespielt wird, nehmen wir automatisch an, dass sie in gewohnter Lautstärke spielt. Tatsächlich haben sich verschiedene "Normal-Lautstärken eingebürgert". Verschiedene deswegen, weil sie in der Regel an die Musikstilrichtung gebunden sind. Ein Rock-CD wird lauter klingen als eine mit klassischer Musik.

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B) Genre-typische Grund-Lautstärke

Ob Popmusik, Volksmusik, Rock-, Jazz- oder andere Stile, sie alle sind etwas verschieden stark ausgesteuert.

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Der Mensch findet Musik, die lauter klingt als andere, grundsätzlich attraktiver. So entstand in den letzten Jahren ein richtiger "Lautheits-Krieg". Die Lautheit für unser Beispiel ist etwas zu hoch. Für ein Klavier und Gesang wäre wohl ein Wert von -20 bis -23 LFUS eher typisch.


Zu diesem Zeitpunkt macht es Sinn sich mit den rechtlichen Angelegenheiten auseinander zu setzen. Stichworte dazu sind 1) SUISA : CDs, die Musik von Komponisten enthalten, die noch nicht 70 Jahre tot sind, sind in der Regel SUISA-pflichtig. >>> Anmeldung per Onlineformular . 2) ISRC-Code: (International Standard Recording Code) Bei Stückzahlen über 1000 lohnt sich einen solchen Code zu lösen. Er dient zur eindeutigen Identifikation des Titels. Er wird u.a. beim Rundfunk und TV verwendet, um Titelinformationen mitzusenden .

Audio-Datei, 44,1kHz sind angesagt

Info: CDs haben das Format "44,1kHz/16Bit" inne. Tonaufnahmen vom Profi kommen meist im Format 88,2kHz/32Bit oder auch mit noch höherer Sample Rate daher. Stimmt die Samplerate der Aufnahme nicht mit jener der CD überein, muss in irgend einem der Schritte auf 44,1kHz konvertiert werden.

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44,1kHz? ...sonst konvertieren

Oft erhalte ich Dateien, die mit 48kHz aufgenommen sind. Technisch gesehen bringt das keine Vorteile. Da 44,1 kHz und 48kHz nahe beieinander liegen, gibt es der kleinen Verschiebung wegen grössere Konvertierungsfehler, als wenn die höhere Frequenz z.B. 88,2kHz wäre (das Doppelte).

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Übrigens, die Bitzahl sollte nicht schon jetzt korrigiert werden, Diesen Arbeitsschritt sollte man an den Schluss aller Arbeiten verschieben.

Audio-Datei "De Noise"

Info: Wenn Aufnahmen schon älteren Datums sind, rauschen Sie typischerweise (Tonbandgeräte). Mit ein geeigneter Software, kann dieses bis zu einem gewissen Grad entfernt werden, ohne dass man Artefakte wahr nehmen kann.

Rauschen entfernen

Unsere Aufnahme ist historischer Art und hat die Möglichkeit eine genügend lange "Rauschprobe" zu liefern. Die Software lernt quasi das Rauschen kennen, um es danach aus der Datei heraus zu rechnen.

vorher



Wenn man nun meint, der Computer schaffe das ohne Probleme, der irrt. Zwar sind die Rechenmodelle, um Rauschen zu entfernen, immer besser und die Computer immer schneller geworden. Aber, wählt man den Effekt zu stark, dann wird auch Anderes entfernt und nicht nur das Rauschen. Es entstehen unerwünschte Störungen.

Also: Effekt vorsichtig anwenden!

nachher

Audio-Datei, Ein-/Ausblenden

Info: Würde mit der Datei so in eine CD hergestellt, wie sie Schritt 4 "verliess", würde man als Hörer kurz vor dem Musikbeginn das (minimale) Rauschen einsetzen und zwar wie mit einem Schalter eingeschalten - also abrupt. Gleiches würde am Schluss passieren. Das würde stören.

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Sanftes Fade-In / Fade Out

Ob nun hier mit etwas übrig gebliebenen Rauschen oder nicht, Audio-Dateien mit Musik sollten immer definiert ein- und ausgeblendet werden. Davor und danach ist einfach "0".

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Rauschfahnen vor und nach der eigentlichen Musik zeigt, das in diesem Punkt wenig professionell gearbeitet wurde.

Audio-Datei, "Reinigung"

Info: Tonaufnahmen enthalten neben der Musik viele Störgeräusche. Das Rauschen selber haben wir bereits reduziert. Da gibt es tieffrequente Rumpler im Bereich unter 20Hz, Knackser, Raschelgeräusche, Huster, Handys usw. Solche Geräusche kann man mit Grafischen Audio-Editoren mehr oder weniger gut entfernen.

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Entfernung Störgeräusche

Geräusche unter 20 Hz kann man generell löschen. Sie würden vom Verstärker viel Energie fordern. Obwohl man nichts hören würde, wäre er sehr belastet. Sänger produzieren oft Schnalzer mit der Zunge. Bei Digitalaufnahmen gibt es oft kleine Knackser.

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Obwohl der Zuhörer solche "Störungen" nicht hört, sie aber trotzdem vorhanden sind, empfiehlt es sich, solche Geräusche zu entfernen. Wird man nämlich auf solche Nebengeräusche mal aufmerksam, hört man alle folgenden und wird dadurch sehr abgelenkt.

Audio-Datei, "Mastern"

Info: Audio Dateien tönen nicht von Hause aus gut. Waren die Mikrofone schlecht, tönen sie vielleicht grell, war der Aufnahmeraum ungeeignet, tönt die Aufnahme eventuell "dumpf". Vielleicht hat der Mischer zu viel Bass eingestellt oder die Hohen Frequenzen waren zu wenig präsent.

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Bestmögliche Sound-Qualität herausholen

Es geht also darum, den Sound nach verschiedenen Kriterien zu beurteilen. Weichen diese vom Soll ab sollte man sie korrigieren. Damit eine gute Beurteilung möglich ist, sollte man die Musik über eine möglichst neutrale "Abhöre" anhören, damit man die richtigen Entscheidungen trifft.

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Nebenan sehen Sie, wie eine solche Korrekturkette (Reihenschaltung von Effekten) aussehen kann in der Praxis. Bedenken Sie, dass die eingefügten Effekte oft nur minimalst eingesetzt werden - in homöopatischen Dosen quasi. Beim Vergleich "vorher - nachher" sollte ein positiver Unterschied zu hören sein.

Audio-Datei, CD Zusammenstellung

Info: Liegen die Musikstücke in bestmöglicher Form vor, kann man die CD zusammenstellen. Dabei geht es auch darum, Pausen vor und nach dem einzelnen Musikstück festzulegen. Diese müssen nicht zwingend immer gleich sein. Zudem werden in diesem Schritt die Lautstärken der einzelnen Stücke aneinander angepasst.

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Stück-Reihenfolge, Lautstärken & Tracks

Ich höre mir den Schluss eines Musikstückes an, lasse die Musik verklingen und wenn ich denke, jetzt sollte das nächste kommen, dann setze ich den Track fürs nächste. Man kann dies ein bisschen vergleichen mit dem Schlusston bei einer Kirchenorgel. Der Organist entschliesst sich oft aus dem Bauch heraus, wenn er den Schlusston abbricht.

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Die Zusammenstellung einer Audio-CD schliesst eine minimale Gestaltung zu, indem Pausen vor und nach der Musik diese durchaus positiv unterstützen können. Die technische Variante wäre einfach, alle Pausen-Zeiten gleich zu behandeln.

Audio-Datei, Texte setzen

Info: Viele moderne CD-Player sind in der Lage, gewisse Angaben zur gespielten Musik anzuzeigen. So etwa Titel, Komponist oder auch den Namen der CD selber. Dies Angaben sollten heute deshalb grundsätzlich in die CD eingeschrieben werden.

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Schriftliches erledigen

Ein letztes Mal ist Konzentration gefordert. Die Texteingabe sollte ohne Fehler geschehen. Es nervt, wenn beim Abspielen einer CD Schreibfehler über das Display streichen. Vor allem wenn man weiss, dass Fehler z.B. 500 x kopiert wurden. Ist ein ISRC-Code vorhanden (siehe auch Schritt 2), sollte man den hier auch eingeben.

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Bevor die Master-CD definitiv ausgegeben wird, ist dies meist der letzte Schritt. In der Regel wird dem CD-Werk heute eine DDP-Datei zugestellt (elektronische Form der Audio-CD). Dies hat den Vorteil, dass das CD-Kopierwerk eine absolute "Original-CD" erhält und nicht ein erster Brand, der bereits mit ersten mechanischen Brennfehlern behaftet ist.

Herstellung CD - Grafiken

Info: Zu einer CD in üblicher Gehäuseform gehören auch verschieden Grafiken. Diese müssen oft nach genau bestimmten Vorgaben produziert werden. Eine gewisse Routine ist in diesem Punkt von grossem Nutzen. Ansonsten erlebt man, das Titelseiten auf der falschen Seite waren, dass vergessen wurde, irgendwo festzuhalten, dass es sich um eine Audio-CD handelt usw.

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Booklet, Einleger & CD-Aufdruck

Oft geht es darum, aus einem Konzertprogramm entsprechende CD-Grafiken herzustellen. Eine gestalterische Arbeit. Logos und entsprechende Grundangaben dürfen nicht vergessen werden. Eine gute CD-Hülle beantwortet möglichst präzise alle W-Fragen: Wer, wann, wo, was, wie...

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Bleibt zum Schluss noch die Frage der Rechte zu klären: SUISA kann da ein Stichwort sein. CD-Produktionsfirmen drucken grundsätzlich nichts, ohne entsprechende Bewilligungen.

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